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Marokko, vom 19. April bis zum 11. Mai 2010

   

Teil 7 - in und um die Sanddünen (Merzouga und nahe gelegene Gebiete)
   
Sonntag, 2. Mai, 2010
Diesen Tag ging es hinaus und hinauf in die Dünen. Aber außer einigen Acanthodactylus sp. fanden wir diesen Vormittag nichts. Es wurde sehr schnell ziemlich heiß. So wanderten wir zurück zum Hotel.
Wir hatten einen Acanthodactylus weit draußen in den Dünen gesammelt und einen weiteren nahe beim Hotel. Sie sahen total unterschiedlich aus, aber zuerst fanden wir keinen Schlüssel um beide zu identifizieren - waren es nur unterschiedliche Morphen oder zwei Arten.
Seit heute weiß ich, dass es zwei verschiedene Arten waren, nämlich Acanthodactylus longipes von den hohen Dünen und Acanthodactylus dumerili von deren Rand.
Die Bestimmungsschlüssel von SCHLEICH und SALVADOR waren von wenig Nutzen, nur der von CROCHET war brauchbarer, obwohl auch hier die Summe aller Unterschiede herangezogen werden muss.

Acanthodactylus dumerili

Acanthodactylus dumerili

Acanthodactylus longipes

Acanthodactylus longipes, Portrait

namensgebendes Detail: Fransenfinger-Eidechse
Am Nachmittag blieben wir im Hotel und warteten auf den Abend, und dass die Temperaturen etwas sinken würden.

sehr zu empfehlen: Auberge Sahara nahe Merzouga mit sehr netten Gastgebern

zu heiß für irgendwas
Kurz nach Sonnenuntergang liefen ungefähr ein Dutzend Wechselkröten Bufo boulengeri im Hotelgarten und auf der Terasse umher. Ja, sie liefen wie Kreuzkröten Bufo calamita und hüpften nicht, wie man es von Wechselkröten erwarten würde.
Nach Einbruch der Dunkelheit starteten wir wieder hinaus in die Dünen. Wir fanden zwei Stenodactylus petrii und Richard Kopeczky ein Exemplar von einer der meistgesuchten Arten, ein erwachsenes Weibchen der Avicennaviper Cerastes vipera .

laufende Bufo boulengeri (Bufo viridis)

Stenodactylus petrii

Stenodactylus petrii, Auge

Cerastes vipera, Portrait

Cerastes vipera; beginnt sich einzugraben

15 Sekunden später

wieder 30 Sekunden später

weg - nach nicht einmal einer Minute
Montag, 3. Mai, 2010
Und wieder - hinaus in die Dünen.
Nur 5 oder 6 Meter weg von meinem Nachtwanderpfad (ich sah es an meinen Schuhabdrücken) fand ich die frischen Spuren einer Natter zwischen und herum um einige kleine Büsche, wahrscheinlich Spuren der Schaufelnatter Lytorhynchus diadema, fast die einzige Colubride, die in offenen Sandgebieten der Dünen lebt.
Franz fing eine Wüstenagame Trapelus mutabilis am Rand der Dünen.
Am frühen Nachmittag fuhren wir etwas nordwärts zu kleineren Dünen, die vom Erg Chebbi durch die Straße Rissani - Merzouga und durch Schwarzen Reg getrennt sind. Hier nur einige Acanthodactylus dumerili. Weiter im Norden im trockenen Flussbett des Oued Ziz auch nur Fransenfinger-Eidechsen.
Während Werner und ich es vorzogen (ja ich weiß, ich bin ziemlich faul) im Großen Hotel in Merzouga einige Biere zu trinken, fuhren die anderen wieder zum Oued Ziz für eine Nachtexkursion. Das Ergebnis war ein Tarentola desertii, ein Männchen der Avicennaviper und wieder zwei Stenodactylus petrii.
Um Mitternacht gingen einige von uns einige hundert Meter in die Palmerie zu einem betonierten Wasserkanal, wo die Nacht davor Richard Gemel hunderte Kröten beobachtete, die aus der Palmerie und den nahegelegenen Dünen hierher kamen, um Wasser zu tanken. Und genauso war es auch diese Nacht. Auf nur wenigen hundert Metern Kanal saßen dutzende Wechsel- und Berberkröten im seichten Wasser um die lebensnotwendige Feuchtigkeit aufzunehmen.

Trapelus mutabilis

Acanthodactylus Spuren

Acanthodactylus longipes: schnell laufend

Acanthodactylus longipes, gehend

Tarentola desertii

Tarentola desertii, Portrait

Cerastes vipera, Männchen

Palmerie: Wasserkanal mit Bufo mauritanicus und. B. boulengeri
Dienstag, 4. Mai, 2010
Heute mussten Richard G., Richard K., Thomas, Franz, Christoph und Hannes uns verlassen, um ihren Flieger in Casablanca zurück nach Europa zu erreichen. Werner und ich blieben noch einen Tag in Merzouga.
Wir fuhren wieder zum Oued Ziz , um uns die dortigen Acanthodactylus genauer anzusehen. Aber alle, mit einer Ausnahme waren, obwohl sie unterschiedlich aussahen, Acanthodactylus dumerili.

Oued Ziz Wadi

Oued Ziz Wadi

Acanthodactylus dumerili


Acanthodactylus dumerili, Portrait

 


  Teil 1 - Einführung: Topographie, Klima, Zoogeographie
Teil 2 - von Ceuta nach Beni Mellal
  Teil 3 - von Beni Mellal nach Marrakech
  Teil 4 - nach Oukaimeden (Hoher Atlas) und von Marrakech nach Ouarzazate
  Teil 5 - rund um Ouarzazate
  Teil 6 - von der Hammada(Ouarzazate) durch den Reg(Tineghir) zum Erg(Merzouga)
Du bist hier:
Teil 7 - in und um die Sanddünen (Merzouga und nahe gelegene Gebiete)
  Teil 8 - Von Merzouga nach Taroudant im Souss-Tal
  Teil 9 - westliches Souss Tal und nach Süden bis Tiznit
  Teil 10 - nach hause entlang der Atlantikküste; Liste der beobachteten Amphibien, Reptilien und Vögel