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Marokko, vom 19. April bis zum 11. Mai 2010

 

Von Ceuta nach Beni Mellal: Ceuta - Tetouan - Chefchauen - Ouazzane - Volubilis - Meknes - Azrou - Khenifra - Beni Mellal
   
Am 18. April, gegen 16:30 kamen wir in Algeciras an, von wo wir die Fähre nach Ceuta nahmen. Ceuta ist immer noch eine spanische Kolonie am Nordwestzipfel Marokkos. Während der Fahrt entlang der spanischen Südküste war das Wetter furchterregend - Gewitter mit sehr starken Regenfällen. Der Regen hörte etwa bei unserer Ankunft in Algeciras auf, aber dicke schwarze Wolken hingen noch immer bedrohlich tief über Südspanien. Etwa um halb acht Uhr abends kamen wir in Afrika an und fuhren sofort zur marokkanischen Grenze. Für die ganzen Grenzformalitäten benötigten wir etwa 45 Minuten (Ausfüllen der Einreisezettel, Stempel in die Pässe, Einfuhrgenehmigung für das Auto). Während dieser Zeremonie wurde es bereits dunkel und wir schauten uns um ein Hotel in Finideq um. Dort zahlten wir für das Zimmer 120 Dirham, das sind rund 11 Euro.

warten auf die Fähre in Algeciras

Algeciras

unsere Fähre

letzter Blick nach Europa

Ceuta: Ankunft in Afrika

Werner Mayer in unserem 1. marokkanischen Hotel
Montag, 19. April, 2010
Der Morgen begrüßte und mit fast wolkenfreiem Himmel und angenehmen Temperaturen. Deshalb waren wir zuversichtlich, viele Reptilien in den nächsten Stunden zu finden. Aber bereits bei unserem ersten Stop merkten wir, dass es auch in Nordmarokko sehr heftig geregnet haben musste. Der Boden war extrem durchnässt und innerhalb weniger Minuten hatten wir sehr schwere Schuhe, voll mit Erde und Lehm. Während des ganzen Vormittags konnten lediglich einige Eidechsen, Podarcis vaucheri und Wasserfrösche, Pelophylax saharicus beobachtet werden.
Kurz nach Mittag kamen wir bei der antiken römischen Stadt Volubilis an, die rund 30 Kilometer nördlich von Meknes gelegen ist. Schon entlang des Weges vom Parkplatz zu den Ruinen rannte ein Agama bibronii Männchen und eine große Perleidechse, Timon tangitanus in das dichte Gebüsch. Auf antiken Säulen waren Nester des Weissstorchs, (Ciconia ciconia). Auf den Mauern und Steinblöcken der Ruinen kletterten viele Teira perspicillata chabanaudi herum oder sonnten sich, ebenfalls ein Weibchen der Atlasagame Agama bibronii. Auf einer kleinen Wiese zwischen den Ruinen konnte ich eine halbwüchsige Maurische Landschildkröte, Testudo graeca finden. Wenige Kilometer südlich von Volubilis kreuzte eine junge Testudo graeca die Straße. Nachdem ich anhielt um die Schildkröte zu einem sicheren Platz zu bringen, fand ich eine papierdünne Straßenleiche eines Chamaeleo chamaeleon, war aber erfolglos bei der Suche nach einem lebenden Exemplar in nahegelegenen Büschen.

Landschaft im Rifgebirge


Lebensraum von Podarcis vaucheri

Podarcis vaucheri

Podarcis vaucheri

Landschaft zwischen Rifgebirge und Mittlerem Atlas

Mittagessen an der Straße: Werner ist sich nicht sicher, was er bekommen wird

Volubilis

Storchennester

Agama bibronii, Weibchen

Volubilis

Teira perspicillata chabanaudi

Teira perspicillata chabanaudi

Testudo graeca graeca
Dienstag, 20. April, 2010
Auf unserem Weg nach Süden durch die westlichen Ausläufer des Mittleren Atlas stoppten wir an mehreren, uns als gut bis sehr gut erscheinenden Lebensräumen für den Grünen Psammodromus, Psammodromus microdactylus, aber ohne jeglichen Erfolg. Nur sein naher Verwandter, der Spanische Sandläufer, Psammodromus algirus wurde gesichtet. Nach 5 oder 6 Stopps begannen wir schon Anderen zu glauben, die diese Art dem Aussterben nahe oder bereits als ausgestorben - wegen Habitatzerstörung - betrachten.
Ein 4 Sterne Hotel nahe Azrou war nicht nur ein Hotel für Menschen. Ungefähr 10 Nester des Weissstorchs waren auf den Schornsteinen und auf Bäumen im Hotelgarten. Eines dieser Nester wurde auch von Kuhreihern, Bubulcus ibis genutzt.

Lebensraum von Psammodromus algirus und Testudo graeca

erwachsenes Testudo graeca Männchen

halberwachsener Psammodromus algirus

Bubulcus ibis

Storchenhotel

Ciconia ciconia und Bubulcus ibis

marokkanisches Dorf
Zwischen den Orten Mrirt und Khenifra stoppten wir an einem mir seit vielen Jahren bekannten Bachlauf. Aber ich fand ausschließlich etwa ein Dutzend Maurischer Bachschildkröten Mauremys leprosa und leider keine Vipernatter. Aber die Hügelflanken daneben hatten ein reiches Echsenleben. Innerhalb weniger Minuten sahen wir Agama bibronii, Chalcides polylepis, Timon tangitanus, Tarentola mauritanica.
Weiterfahrt nach Beni Mellal.

Lebensraum von Mauremys leprosa und Natrix maura

sich sonnendes Pärchen von Mauremys leprosa

Mauremys leprosa

Landschaft nahe des Bachlaufs

Chalcides polylepis schaut unter einem Felsen hervor

Arbeit am späten Nachmittag: der tägliche Bericht

  Teil 1 - Einführung: Topographie, Klima, Zoogeographie
Du bist hier:
Teil 2 - von Ceuta nach Beni Mellal
  Teil 3 - von Beni Mellal nach Marrakech
  Teil 4 - nach Oukaimeden (Hoher Atlas) und von Marrakech nach Ouarzazate
  Teil 5 - rund um Ouarzazate
  Teil 6 - von der Hammada(Ouarzazate) durch den Reg(Tineghir) zum Erg(Merzouga)
  Teil 7 - in und um die Sanddünen (Merzouga und nahe gelegene Gebiete)
  Teil 8 - Von Merzouga nach Taroudant im Souss-Tal
  Teil 9 - westliches Souss Tal und nach Süden bis Tiznit
  Teil 10 - nach hause entlang der Atlantikküste; Liste der beobachteten Amphibien, Reptilien und Vögel