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Montenegro 2011 - Teil 2
 
Donnerstag, 5. Mai
Unser letzter ganzer Tag im Süden von Montenegro.
Wieder suchten wir in den Bojana Auwäldern. Während Micha, Steven und ich großteils damit beschäftigt waren, von den herangebrachten Tieren Fotos zu machen, sorgten die anderen für Nachschub.
Unter Müll in einem sehr schattigen und feuchten Gebiet inmitten des Waldes fanden sie einen Halbfingergecko Hemidactylus turcicus. Ich konnte ihre Meinung, sie haben einen neuen Fundort für diesen Gecko entdeckt nicht teilen. Höchstwahrscheinlich wurde er mit dem offensichtlich frischen Müll und Bauschutt aus trockenem und für diese Art typischen Lebensraum angeliefert.

Hemidactylus turcicus. Der schönste, den ich je gesehen habe
Zusätzlich brachten sie ein Äskulapnatternbaby Zamenis longissimus, Hyla arborea, einige schön gefärbte Vipera ammodytes und Babys von Emys orbicularis, Malpolon insignitus und Hierophis gemonensis, letztere von einer nahegelegenen Weide.

Hyla arborea

Vipera ammodytes Männchen (oben) und Weibchen

Emys orbicularis baby

Zamenis longissimus baby

Natrix tessellata Weibchen

Hierophis gemonensis baby

Micha versucht ein Malpolon insignitus baby für ein Foto zu platzieren

Malpolon insignitus baby
Ein sehr schöner Fund war eine schwarze Würfelnatter, nur mit weißen Lippenschildern und weißer Kehle.

fast überall entlang von Gewässern gibt es jede Menge Müll

Micha, Steven und die schwarze Natrix tessellata
Freitag, 6. Mai
Am Morgen machten wir unsere letzten Bilder von Tieren, die wir bei Schlechtwetter gefunden hatten (die Bilder sind im Bericht an der richtigen Stelle eingereiht) - um sie danach wieder am ursprünglichen Fundort frei zu lassen.
Am späten Vormittag starteten wir auf der Küstenstraße Richtung Norden.
Der erste Stop war bei sehr alten Olivenbäumen, einige davon mehr als tausend Jahre alt. Testudo hermanni boettgeri, Pseudopus apodus, Podarcis muralis und Hierophis gemonensis konnten dort beobachtet werden.

sehr alte Olivenbäume und Testudo hermanni boettgeri

die alte Stadt Stari Bar

Micha und Steven in situ in Stari Bar
Bei der Ortschaft Petrovac zeigte ich meinen Freunden sehr schöne Küstenfelsenformationen.

Küste südlich Petrovac

Felsen in Petrovac

unser Playboy Micha in Petrovac

Flughafen Tivat und dieLustica Halbinsel
Am Berggipfel, dem Stirovic (1.749 m NN) befindet sich das Mausoleum von Petar II Petrovic Njegoš, eine Örtlichkeit, die von vielen Montenegrinern besucht wird. Am Rand der Treppen, die zum Mausoleum hinaufführen, fanden wir Podarcis muralis und sehr dunkle und schwarze Morphen der Dalmatinischen Spitzkopfeidechse Dalmatolacerta oxycephala.
 

stairs to the mausoleum

Bluick zu den Dinarischen Alpen

Podarcis muralis Männchen

schwarze Dalmatolacerta oxycephala

junge Podarcis muralis

sehr dunkle Dalmatolacerta oxycephala
Während ich mit dem Auto hinunterfuhr, gingen die anderen zu Fuss und fanden eine sehr hübsches subadultes Hornottermännchen Vipera ammodytes und 2 Schlingnattern Coronella austriaca.

Coronella austriaca

subadultes Vipera ammodytes Männchen

Coronella austriaca
An einer Felsformation suchten wir nach Dinarolacerta mosorensis. Einige Individuen konnten beobachtet werden, eine davon sonnte sich in unmittelbarer Nachbarschaft von einem Mauereidechsen-Weibchen Podarcis muralis. Im Gegensatz zu den Eidechsen am Mausoleum waren die Dinarolacerta extrem scheu. Es war unmöglich, näher als 2 bis 3 Meter heran zu kommen. Bei der geringsten Bewegung, z.B. das sehr langsame Anheben der Kamera vor das Auge, verschwanden sie in Felsspalten. Deshalb waren nur wenige mittelmäßige Aufnahmen möglich.

Lebensraum von Podarcis muralis und Dinarolacerta mosorensis. Im Hintergrund der Stirovic
 

Podarcis muralis

Mein erstes Bild von Dinarolacerta mosorensis. Im Gegensatz zu Dalmatolacerta, hat Dinarolacerta eine gelbe Kehle

my best picture of Dinarolacerta mosorensis

Lustica peninsula in der Abendsonne
Sonntag, 8. Mai
Am Morgen hielten wir an Tümpeln und Kanälen zwischen dem Tivat Flughafen und der Lustica Halbinsel nach Bachschildkröten Mauremys rivulata Ausschau. Sie leben dort zusammen mit Europäischen Sumpfschildkröten.
Gegen 10 Uhr fuhren wir nach Kotor um die Stadt zu besichtigen und auch die dort auf und an den Mauern der Zitadelle lebenden 3 Eidechsenarten Podarcis muralis, Podarcis siculus, Dalmatolacerta oxycephala zu beobachten. Aber die Sonne erreicht einen Großteil der Mauern Anfang Mai erst kurz vor Mittag. So kamen die Dalmatolacerta erst heraus und waren noch sehr scheu.

Kotor Citadelle

Hans-Peter: beste Position für gute Bilder

Dalmatolacerta oxycephala. Sehr scheu, wenn sie gerade zum Sonnen heraus gekommen sind.
 
Aber wir mussten mittag die Stadt verlassen und uns auf den Weg zum Flughafen nach Podgorica machen. Ich lud meine Freunde für ihren Rückflug nach Deutschland dort ab und startete selbst meine Heimreise mit dem Auto.
Auf Grund der Wettersituation während unseres Aufenthaltes (mittelmäßige Temperaturen, viel Regen und Wind) konnten wir mit unserem Ergebnis mehr als zufrieden sein.
Hier eine Liste aller beobachteten Arten:
Salamandra salamandra (larva)
Lissotriton vulgaris
Triturus macedonicus
Rana graeca
Rana dalmatina
Pelophylax ridibundus
Pelophylax shqipericus
Hyla arborea
Bufo bufo
Bufo viridis (variabilis)

Anguis fragilis
Anguis graeca
Pseudopus apodus
Hemidactylus turcicus
Lacerta trilineata
Lacerta viridis
Podarcis melisellensis
Podarcis siculus
Podarcis muralis
Algyroides nigropunctatus
Dalmatolacerta oxycephala
Dinarolacerta mosorensis

Typhlops vermicularis
Hierophis gemonensis
Platyceps najadum
Dolichophis caspius
Coronella austriaca
Elaphe quatuorlineata
Zamenis longissimus
Zamenis situla (DOR)
Natrix natrix
Natrix tessellata
Malpolon insignitus
Vipera ammodytes

10 Amphibienarten, 12 Echsenarten und 12 Schlangenarten = in Summe 34 Arten aus dem Montenegrinischen "Tiefland".
 
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